Forderungsmanagement: So vermeiden Sie Zahlungsausfälle

Zahlungsverzögerungen und Forderungsverluste führen schnell zu empfindlichen kurzfristigen Liquiditätsproblemen. Ein professionell organisiertes Forderungsmanagement sichert die Existenz Ihrer KMU. Verhindern Sie, dass Sie in eine bedrohliche Liquiditätsfalle geraten.

Forderungsmanagement hat das Ziel, Zahlungsausfälle zu vermeiden und die Liquidität nachhaltig zu sichern. Bereits vor einem Vertragsabschluss sollte Ihr KMU die Bonität eines jeden Geschäftspartners überprüfen. So verindern Sie Zahlungsausfälle bereits im Vorfeld weitgehend.

Kommt es trotzdem zu einem Zahlungsverzug, so stellt das Forderungsmanagement sicher, dass Ihr Kunde schnellstmöglich an seine Zahlungspflicht erinnert und er zur Zahlung motiviert wird.

Aufgaben des Forderungsmanagements

Das Forderungsmanagement hat aus strategischer Sicht eine grosse Bedeutung. Hier geht es um die Frage, wie sich die Debitorenbewirtschaftung als Teil des Working Capital Management in die Unternehmensstrategie einordnet.

  • Festlegung der eigenen Kredit- und Inkassopolitik
  • Festlegung von Zahlungs- und Lieferkonditionen

Aus operativer Sicht versteht sich das Forderungsmanagement im engeren Sinn als die Umsetzungsmassnahmen zu den oben genannten Vorgaben. Es umfasst die folgenden Bereiche.

  • Beschaffung von Informationen im Vorfeld, eventuell mit Unterstützung durch externe Dienstleister wie zum Beispiel Wirtschaftsauskunfteien
  • Debitorenbuchhaltung
  • Ordnungsmässige und zeitnahe Fakturierung
  • Überwachung der Kreditlimite und des Zahlungsverhaltens
  • Mahn- und Inkassowesen

Wollen Sie das Geld Ihrer Kunden schneller auf dem Konto haben? Hier finden Sie 9 Tipps für schnellen Zahlungseingang.

Besonderheiten im internationalen Forderungsmanagement

Exportorientierte KMU stehen im Forderungsmanagement vor besonderen Herausforderungen. National sind Ihnen die Gepflogenheiten im geschäftlichen Umgang sicherlich bekannt. Doch was, wenn Sie einen Neukunden im europäischen Umland oder sogar aus Übersee gewinnen?

Klar ist: Wenn es schwierig wird, wird es im Ausland noch schwieriger.

Fremde Sprachen, unterschiedliche Zeitzonen, andere Denk- und Verhaltensweisen und vor allem eine andere Rechtslage erschweren die Problemlösung. Mit diesen sechs Tipps verringern Sie als Finanzchef das Risiko von Zahlungsausfällen.

6 Tipps zum internationalen Forderungsmanagement
  1. Vermeiden Sie instabile Regionen und Länder.
  2. Lernen Sie die Zahlungsgepflogenheiten in Ihrem Zielland kennen und passen Sie Ihr Angebot daran an. Hier bietet Ihnen zum Beispiel der D&B International Risk and Payment Review einen wertvollen Überblick aus makroökonomischer Perspektive.
  3. Prüfen Sie Ihren Vertragspartner mit einer international tätigen Wirtschaftsauskunftei: Gibt es die Firma wirklich, wer ist Zeichnungsberechtigte/r, wer sind die Inhaber, wie ist die Bonität dieser Unternehmung?
  4. Regeln Sie im Vertrag die Konditionen im Detail und nennen Sie als Gerichtsstand die Schweiz.
  5. Halten Sie sich an die Vorgaben aus Ihrem Working Capital Management und stellen Sie sicher, dass Ihre Credit Policy auch diesen Fall abdeckt.
  6. Falls Ihr Kunde trotz allen Vorsichtsmassnahmen seine Rechnung nicht begleicht: Suchen Sie schnellstmöglich externe Unterstützung durch einen im Zielland tätigen Inkassodienstleister.
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