Wenn Sie als Führungskraft unsere Reihe zum Thema Stammdaten bis hierher verfolgt haben, dann wissen Sie schon, dass gute Datenqualität auf Basis von Stammdatenmanagement und Data Governance Ihrem Unternehmen nützt.
Heute zeigen wir Ihnen, wie Sie mit einer ausgeklügelten Datenstrategie Ihr Unternehmen voranbringen können und was sich in Zeiten von Corona für Sie ändert.
Was ist eine Datenstrategie?
Mit einer Datenstrategie legen Sie für Ihr Unternehmen fest, welche Ziele Sie haben und wie Ihnen Ihre Daten bei deren Erfüllung helfen. Durch die Umsetzung dieser Strategie versetzen sich Unternehmen in die Lage, auf Basis ihrer Daten Entscheidungen zu treffen und sich weiterzuentwickeln. Eine Datenstrategie enthält konkrete Maßnahmen und Schritte, um diese Entscheidungen umzusetzen. Eine Datenstrategie ist für Unternehmen im Rahmen der Digitalisierung höchst relevant. Ein Unternehmen besitzt häufig zahlreiche digitale Informationen. Um diese gewinnbringend zu nutzen, ist die Datenstrategie der erste Schritt zum Erfolg.
Die wichtigsten Komponenten einer guten Datenstrategie
Eine Datenstrategie ist im Rahmen des digitalen Wandels zunächst eng mit Ihrer Unternehmensstrategie verknüpft. Darin formulieren Sie zusammen mit Ihren Führungskräften aus allen Unternehmensteilen, welche Ziele Sie für Ihr Unternehmen haben:
- Möchten Sie mithilfe Ihrer Daten neue Geschäftsmodelle entwickeln?
- Falls ja, in welchem Marktsegment möchten Sie Ihr Zielpublikum mit welchen Produkten erreichen?
- Welche Produkte möchten Sie entwickeln?
- Wie stehen Sie im Vergleich zur Konkurrenz?
Die Datenstrategie beinhaltet, wie Sie Ihre eigenen Daten nutzen können, um Ihr Unternehmen voranzubringen:
- Welche Vorteile erhalten Sie durch die Auswertung Ihrer Produktionsdaten?
- Gibt es Optimierungspotenzial im Vertrieb oder im Marketing?
- Eine erfolgreiche Datenstrategie zeigt auch Möglichkeiten zur Entwicklung
Wie erstellen Sie Ihre Datenstrategie?
Wir empfehlen Ihnen für die Formulierung einer soliden Datenstrategie die folgenden Schritte:
1. Wie ist Ihr Unternehmen derzeit aufgestellt?
Analysieren Sie Ihre Ausgangslage. Wie stehen Sie im Wettbewerb und wo können Sie mithilfe Ihrer Daten Ihr Geschäftsmodell verbessern? Welche Ziele haben Sie dabei? Die Analyse findet dabei im besten Fall mit Vertretern aus allen Abteilungen gemeinsam statt.
2. Woher bekommen Sie die benötigten Daten?
Stellen Sie zunächst fest, welche internen und externen Datenquellen Sie zur Verfügung haben und welche Sie noch benötigen. Erhalten Sie beispielsweise alle nötigen Daten aus der Produktion oder müssen Sie dort neue Prozesse etablieren? Besitzen Sie genügend Informationen über Ihre Konkurrenz, Ihre Kunden und den Markt, auf dem Sie als Unternehmen aktiv sind? Welchen Umsatz generieren Ihre Mitbewerber mit welchem Preis? Neben ihren vorhandenen Daten können Sie auch öffentliche Datenquellen und Angebote von Dienstleistern wie Dun & Bradstreet mit vielen Unternehmensinformationen aus Europa und der Welt nutzen.
3. Wie können Sie Informationen aus den Daten gewinnen?
Überlegen Sie in diesem Schritt, welche Informationen Sie wie aus den Daten erhalten können. Sollen sie visuell aufbereitet werden, damit diese Sie bei Entscheidungen unterstützen? Nutzen Sie eine künstliche Intelligenz für die Auswertung? Wenn Sie in diesem Schritt Ihren Bedarf formulieren, können Sie Ihre Daten besser nutzen.
4. Planen Sie die Umsetzung Ihrer Strategie
Formulieren Sie nun, wie und wann Sie die Strategie im Unternehmen umsetzen. Welche Mitarbeiter aus welchen Abteilungen sollen dabei Teil des Teams werden und welche Qualifikationen und Know-How benötigen sie dafür? Welche Software soll zum Einsatz kommen? Liegen die Daten lokal auf Ihren Servern oder in der Cloud? Anhand welcher Kennzahlen können Sie datenbasiert prüfen, ob Ihre Strategie erfolgreich ist? Vergessen Sie nicht den Datenschutz und halten Sie sich bei der Umsetzung Ihrer Datenstrategie an aktuelle Gesetze.
5. Formulieren Sie Ihre Datenstrategie klar und deutlich
Die Datenstrategie ist Ihr wichtiger Leitfaden, mit der Sie in Ihrem Unternehmen Ihre Ziele, wie Wachstum, bessere Kundenbindung oder effizientere Produktionsabläufe datenbasiert umsetzen. Sie sollten Ihre Strategie deshalb konkret und eindeutig formulieren. Dies erleichtert es Ihnen und Ihren Mitarbeitern, die Strategie als Ablaufplan zu nutzen, um Ihre Ziele sicher zu erreichen.
Herausforderungen für Datenstrategien durch COVID-19
Dun & Bradstreet hat vor Kurzem eine neue Studie zur Lage von datengetriebenen Unternehmen in der Corona-Krise veröffentlicht. Dabei kam heraus, dass viele Unternehmen durch die Krise ihre Investitionen gestoppt und datengestützte Projekte pausiert haben. Dies wirkt sich negativ auf diese Unternehmen aus, da sie von der Nutzung ihrer Daten profitieren würden. Gleichzeitig möchten viele Unternehmen ihre Projekte nun weiterverfolgen und ihre Datenstrategie umsetzen. Das Thema Datenstrategie ist also auch in der Corona-Krise weiterhin relevant.
Die Bundesregierung hat zum Beispiel Ende Januar 2021 ihre Datenstrategie veröffentlicht. Darin enthalten sind mehr als 200 Maßnahmen, um einerseits die Daten der Bürger zu schützen und andererseits die Forschung und Entwicklung für die Gesellschaft und Unternehmen zu fördern. Die Bundesregierung hat diese nach einer Konsultation mit Experten aus Forschung und Wirtschaft beschlossen. Die Themen Fortschritt und Datenschutz widersprechen sich also nicht. Vielmehr bietet der datenschutzkonforme Umgang mit Daten (sowohl personenbezogen als auch nicht-personenbezogen) und die Verwendung im Rahmen von Big Data viele Vorteile für die Gesellschaft. Die Datenstrategie der Bundesregierung kann Ihnen als Beispiel für die Formulierung Ihrer eigenen datengetriebenen Strategie dienen.