Die nachhaltige Transformation der Wirtschaft schreitet voran. Erfahren Sie jetzt, wie ESG-Kriterien die Wirtschaft im kommenden Jahrzehnt verändern werden – und wie Ihre Organisation profitieren kann.
Themen wie Umweltverschmutzung, Menschenhandel oder die Verwendung von Konfliktmineralien rücken immer stärker ins Bewusstsein von Unternehmen, Konsumenten, Aktionären, Lieferanten und Regulierungsbehörden. Nachhaltigkeit ist das Megathema. Laut einer Studie des Marktforschungsinstituts Forsa geben 77 Prozent der Befragten an, dass der Mittelstand nur dann zukunftsfähig sei, wenn er das Thema Nachhaltigkeit weiter vorantreibt. Und auch für kleine und große Gesellschaften ist es das Fokusthema.
Damit ist klar: Für Unternehmen führt kein Weg mehr an ESG-Daten vorbei.
Mit ESG-Kriterien Nachhaltigkeit messbar machen
ESG steht für Environment, Social, Governance – Umwelt, Soziales und Unternehmensführung. Die Kriterien geben Aufschluss darüber, wie umwelt- und klimafreundlich ein Unternehmen handelt, wie gut Aspekte wie Arbeits- und Gesundheitsschutz eingehalten werden oder über welche Steuerungs- und Kontrollprozesse Unternehmen verfügen. Vier Gründe, warum ESG-Daten für Unternehmen immer wichtiger werden.
1. Wachsende regulatorische Anforderungen
Weltweit kommen neue Regularien hinzu, die Unternehmen dazu verpflichten, das Thema Nachhaltigkeit weiter voranzutreiben und ambitionierte Klimaziele umzusetzen.
So fokussiert sich die Europäische Kommission mit dem Green Deal auf den Umwelt- und Klimaschutz. Das Konzept sieht vor, dass die Netto-Emissionen von Treibhausgasen in der EU bis 2050 auf null reduziert werden sollen. Die Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD) der Europäischen Kommission soll Unternehmen ab 2023 zu einer neuen Nachhaltigkeitsberichterstattung verpflichten. Dann werden deutlich mehr Unternehmen ihre Umwelt-, Sozial- und Arbeitnehmerstandards offenlegen müssen als bisher.
Das Lieferkettengesetz nimmt deutsche Unternehmen in die Verantwortung, Menschenrechte und Umweltstandards entlang der Lieferkette einzuhalten. So sollen Kinderarbeit, umweltschädliche Arbeits- und Produktionsbedingungen sowie das Zahlen von Hungerlöhnen verhindert werden. Kommen Unternehmen der Sorgfaltspflicht nicht nach, drohen Bußgelder oder der Ausschluss von öffentlichen Aufträgen.
Auch die Agenda der US-Regierung unter Präsident Joe Biden zeigt, dass Nachhaltigkeit weiter an Bedeutung gewinnt. Demnach will sich die USA an das Pariser Klimaabkommen halten und auch ein ambitioniertes Klimapaket ist Teil des Plans. In China Festland gibt es ebenfalls Ziele bis 2060 den CO2-Ausstoß erheblich zu senken.
Steigende Zahl an ESG-Verordnungen weltweit. Quelle: Dun & Bradstreet.
2. Geschäftspartner und Mitarbeiter fordern Nachhaltigkeit ein
Unternehmen müssen ihrer gesellschaftlichen Verantwortung nachkommen. Längst steht nicht mehr nur das Erwirtschaften von Gewinnen im Fokus. Vielmehr geht es um den Unternehmenszweck. So wollen Banken und Geschäftspartner wissen, wie klimafreundlich ein Produkt hergestellt wurde oder ob Mitarbeiter einen fairen Lohn für ihre Arbeit erhalten. Dafür ziehen sie gezielt ESG-Daten zur Beurteilung von Geschäftspartnern heran.
Wer belegen kann, dass sein Geschäftsmodell nachhaltig ist, der erhält schneller einen Kredit oder bessere Zahlungskonditionen.
Eine negative Berichterstattung über ausbeuterische Arbeitsbedingungen kann genau das Gegenteil bewirken und Aktienkurse zum Einstürzen bringen, wie Beispiele aus der Vergangenheit belegen.
Auch Mitarbeiter achten bei der Auswahl von Arbeitgebern immer mehr darauf, wie das Thema Nachhaltigkeit im Unternehmen gelebt wird.
3. ESG-Daten für bessere strategische Entscheidungen
Aus einer Umfrage von Forrester Consulting im Auftrag von Dun & Bradstreet geht hervor, dass die Vorteile von Investitionen in ESG-Strategien weit über die Vermeidung von Geldstrafen für die Nichteinhaltung von Vorschriften hinausgehen.
Tatsächlich benötigen 74 % der Befragten eine Lösung, die es ihnen ermöglicht, sich selbst besser zu verstehen und herauszufinden, wie sie ihre ESG-Kriterien verbessern können. 72 % benötigen standardisierte Metriken und Benchmarks, während 71 % angaben, dass sie Hilfe bei der Automatisierung von ESG-Daten benötigen, um die Berichterstattung zu rationalisieren.
ESG-Daten helfen Unternehmen dabei, besser zu verstehen, wo sie sich selbst verbessern können. Außerdem erleichtern die Daten das Einhalten gesetzlicher Vorschriften.
4. Durch gezielten Einsatz von ESG-Daten Kosten senken und Transparenz erhöhen
Das Einhalten von ökologischen, sozialen und ethischen Faktoren beeinflusst auch das Unternehmensergebnis positiv. So lässt sich durch genaue Betrachtung von ESG-Daten beispielsweise Potenzial zum Senken von Energiekosten erkennen. Darüber hinaus ist ESG eine wachsende Kraft, die Umsatz und Gewinne durch Innovation und verbessertes Risikomanagement antreibt.
ESG-Daten sorgen für mehr Transparenz. Auf Basis dieser Informationen lässt sich feststellen, welche Auswirkungen ESG-Aktivitäten auf finanzielle und operative Aktivitäten eines Unternehmens haben, um gezielt gewinnbringende Entscheidungen für die Zukunft zu treffen. Dies kann von Unternehmen proaktiv genutzt werden, um eigene Chancen am Markt zu erhöhen.