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Im Kreditgeschäft hat es viele spannende Veränderungen gegeben. Lesen Sie hier etwas über die spannendsten Trends und faszinierenden Möglichkeiten im Umgang mit Kreditangelegenheiten und erfahren Sie, was die Zukunft noch alles bringt.
Der erste Trend betrifft die Informationsbeschaffung. Vor einer Kreditentscheidung ist es nun nicht mehr nötig, im Internet manuell Informationen herunterzuladen. Stattdessen erstellen Sie in Ihrem eigenen Kreditsystem Regeln, die automatische Entscheidungen generieren.
„Für internationale Unternehmen sind integrierte und automatisierte Lösungen hochaktuell. Entscheidungen werden so einheitlich wie möglich. Wenn alles integriert wird, müssen Sie sich nicht aus dem System ausloggen, in dem Sie arbeiten“, sagt Bernt-Olof Hellgren, Vertriebsleiter bei Dun & Bradstreet (vormals Bisnode), der sich schwerpunktmäßig mit internationalen Unternehmen befasst.
Er erklärt, dass Integration und Automatisierung für mehr Effizienz und höhere Cashflows sorgen. „Vorher musste ein Vertriebsaußendienstler per E-Mail bei der Firmenzentrale anfragen, die sich anschließend mit dem Finanzdirektor in Verbindung setzte, um eine Entscheidung zu erhalten – ein Prozess, der oft mehrere Tage dauerte. Nun muss derselbe Vertriebsmitarbeiter nur noch auf einen Knopf drücken und erhält innerhalb von 30 Sekunden die Bewilligung, unabhängig davon, ob er im Büro oder in Indien ist“.
Auch die Sicht der Unternehmen auf die Kreditvergabe hat sich verändert. Anstatt sich auf die Bonität eines einzelnen Unternehmens zu konzentrieren, betrachten sie immer mehr das gesamte Kundenportfolio.
„Es hat einen Perspektivenwechsel von einzelnen Unternehmen hin zum gesamten Portfolio gegeben. Unternehmen erkennen, dass sie ihren Fokus anpassen müssen, um die Lage aller Kunden im Blick zu haben und zu analysieren, wie sich dies auf das eigene Geschäft auswirkt. Welche Risiken und Abhängigkeiten gibt es im Portfolio? Dies ist besonders wichtig, wenn Sie für die Zukunft planen. Besteht zum Beispiel die Gefahr, dass fünf Prozent der Kunden in Konkurs gehen, so müssen Sie dies in Ihre Berechnungen einbeziehen, um eine korrekte konsolidierte Sicht zu erhalten“, sagt Bernt-Olof Hellgren.
Er erklärt, dass dies gleichzeitig Ihre Beurteilung bestimmter Kunden beeinflussen kann. „Früher hätten Sie vielleicht einen Kunden mit hohem Risiko abgelehnt, wenn aber das gesamte Kundenportfolio gut dasteht, können Sie es sich vielleicht leisten, die Chance zu ergreifen“.
Während früher die Unternehmensfinanzen im Mittelpunkt standen, sind kürzlich viele Unternehmen dazu übergegangen, ihren Risikoansatz zu erweitern. Dun & Bradstreet bietet mehrere Dienste an, im Rahmen derer zum Beispiel die Risikofaktoren in anderen Ländern berechnet werden.
„Geologische Aspekte wie das Risiko von Erdbeben oder anderen Naturkatastrophen finden zunehmend Berücksichtigung. Sehen Sie sich die jüngsten Überschwemmungen auf dem Balkan an. Diese haben sich auf schwedische Unternehmen ausgewirkt, die Unternehmen mit etabliertem Outsourcing in der Region beauftragen“, so Hellgren.
„Bei ihren politischen Überlegungen betrachten Unternehmen das Korruptionsrisiko und die Stabilität des Wirtschaftssystems eines Landes. Während des arabischen Frühlings hatte die Krise in Ägypten weitreichende Auswirkungen auf die schwedische Holzwirtschaft. Dies lag an dem großen Umladehafen in Ägypten, zu dem über einen Monat lang kein Zugang bestand, wodurch das Holz nicht verschifft werden konnte. Mit anderen Worten: Ein Unternehmen steht oder fällt mit den weltweiten Veränderungen. Es ist daher äußerst wichtig, diese Risikofaktoren in Ihren Berechnungen zu berücksichtigen“, so das Fazit von Hellgren.