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Lieferkette: Veränderungen vorhersehen und Risiken bewerten

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Während der Pandemie haben staatliche Behörden schmerzhaft erfahren, dass ihre bisherigen Prognosemodelle für Lieferkettenstörungen an ihre Grenzen stoßen. Die Kräfte, die den internationalen Transport von Produkten und Rohstoffen beeinflussen, geraten noch stärker aus dem Gleichgewicht. Deshalb ist es jetzt noch wichtiger, solche Entwicklungen vorherzusehen. Die Bewertung des Lieferkettenrisikos hat eine noch höhere Priorität als je zuvor.

Wie eine Risikobewertung durchgeführt werden sollte, ist oft eine Herausforderung für Behörden, die auch in Zeiten gestörter Lieferketten einen erfolgreichen Verwaltungsbetrieb sicherstellen müssen. Fundierte Erkenntnisse und Systeme, die in der Lage sind, alle Anzeichen von Disruptionen sofort zu analysieren, sind dabei unerlässlich. Lieferketten sind global, dynamisch und äußerst komplex, was bedeutet, dass einfache Analysemodelle dafür naturgemäß ungeeignet sind.

Best Practices für die Risikobewertung

Dun & Bradstreet hat vier Best Practices zur Minimierung der Auswirkungen von Bedrohungen und Anfälligkeiten von Lieferketten identifiziert.

  • Nutzung vertrauenswürdiger Datenquellen
  • Identifikation des Ausgangspunktes und der geschäftlichen Verknüpfungen
  • Schaffung eines robusten und agilen Überwachungssystems
  • Aufbau einer diversifizierten Lieferkette

Nutzung vertrauenswürdiger Datenquellen

Daten sind das Lebenselixier jedes Unternehmens im 21. Jahrhundert. Doch um wirklich wertvoll zu sein, müssen diese Daten von höchster Qualität sein. Daher werden sie weltweit und umfassend erhoben, regelmäßig aktualisiert und erfüllen dabei sämtliche Datenschutzvorschriften. Die effektivste Methode, um die Identität von Lieferanten zu überprüfen und Verbindungen innerhalb der Lieferkette offenzulegen, ist die Beschaffung von Daten aus verschiedenen Quellen.

Aufdecken der Eigentumsverhältnisse

Die Risiken von komplexen Lieferketten sind oft schwer zu erkennen, besonders wenn die Geschäftsbeziehungen und Abhängigkeiten nicht offensichtlich sind. Verborgene Risiken stellen eine größere Bedrohung für Regierungsprogramme dar als leicht identifizierbare Schwachpunkte. Globale Geschäftsbeziehungen, unvollständige oder ungenaue Eigentumsverhältnisse und sich ändernde staatliche Vorschriften erhöhen das Gesamtrisiko. Deshalb sollten Lieferkettenverantwortliche stets aufmerksam bleiben und wachsam sein.
 
Bei der Bewertung von Lieferanten sollten Behörden vertrauenswürdige Datenquellen nutzen, um zu ermitteln, ob…

  • ein Unternehmen Teil einer größeren Unternehmensgruppe ist,
  • ein Lieferant sich im Besitz einer ausländischen Organisation befindet,
  • eine Firma mit einer einzelnen Muttergesellschaft möglicherweise Verbindungen zu mehreren Unternehmen in der Lieferkette hat,
  • es erkennbare Bedrohungen - potenzieller Betrug, mangelnde finanzielle Stabilität, Risiken in puncto Cybersicherheit - in der Lieferkette gibt.

Überwachung des Lieferrisikos

Das Risikomanagement der Lieferkette erfordert mehr als nur schnelle Reaktionen auf Bedrohungen. Vorbeugende Maßnahmen sind entscheidend, um potenzielle Risiken zu erkennen und ihre Auswirkungen zu minimieren. Behörden müssen flexibel auf Risikoänderungen reagieren, um Vermögenswerte und Ressourcen zu schützen und den Betrieb aufrechtzuerhalten, auch wenn Teile der Lieferkette betroffen sind.

Moderne Technologien wie künstliche Intelligenz und Automatisierung ermöglichen integrierte Lösungen, die Daten optimal nutzen und das innere Gefüge von Lieferketten transparent machen. Mit diesen Lösungen kann man Tier-1-Lieferanten und zusammenhängende Konzerngesellschaften in Echtzeit überwachen und verborgene Risiken aufdecken, wie z.B. Cyberbedrohungen, Netzwerkschwachstellen und Geschäftsschließungen, die sich auf die Effizienz der Lieferkette auswirken könnten. Durch das frühzeitige Erkennen der potenziellen Risiken können Abhilfemaßnahmen getroffen werden, um Störungen im Betrieb zu vermeiden.

Diversifizierung der Lieferkette

Wenn man sich zu sehr auf einzelne Lieferanten verlässt, kann dies zu schwerwiegenden Problemen führen. Es ist wichtig, dass Behörden ihre Abhängigkeit von Unternehmen in instabilen oder feindlichen Regionen minimieren, um die Sicherheit in der Lieferkette zu gewährleisten. Durch den Einsatz von sicheren Datenquellen, fortschrittlichen Analysetools und dem Aufbau von Partnerschaften mit legitimen Lieferanten in stabilen Regionen gewinnen Unternehmen wichtige Geschäftserkenntnisse. Diese Informationen, wie etwa die wahren Eigentumsverhältnisse von Unternehmen oder verborgene Geschäftsbeziehungen, dienen als Grundlage für fundierte Entscheidungen.

Gefahr erkannt, Gefahr gebannt

Natürlich kann niemand die Zukunft vorhersehen. Aber eins ist klar: Die Bedrohungen für die Integrität der Lieferketten nehmen zu, nicht ab. Kriminelle, Hacker, Schurkenstaaten und ausländische Gegenspieler schrecken nicht davor zurück, Infrastrukturen zu sabotieren, geistiges Eigentum zu stehlen oder IT-Systeme anzugreifen – sei es aus illegalem Profitstreben oder aus politischem Interesse. Viele Gruppen, die die Lieferkette stören wollen, verfügen über ausgezeichnete finanzielle und technische Mittel. Sie wissen genau, dass eine Lieferkette nur so stark ist wie ihr schwächstes Glied. Gute Vorbereitung ist das A und O.

 

 

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