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NASA, 1986:
Ein leidenschaftlicher Bongo-Spieler sitzt neben einem Veteranen des Koreakrieges und stellt sich der Weltpresse. Warum?
Richard war ein gewöhnlicher Bongospieler, aber er war auch ein Physiker, der den Nobelpreis erhielt. In der Zwischenzeit erhielt Neil im Alter von sechzehn Jahren seinen Flugschülerschein und flog während des Koreakrieges für die Marine. Aber er war auch der erste Mann auf dem Mond. Also, was haben die zwei mit der Presse zu tun?
Was diese beiden Männer verbindet, ist das zielsichere Streben nach Fakten.
Richard Feynman und Neil Armstrong wurden gebeten, sich der Rogers-Kommission anzuschliessen, um die Katastrophe des Space Shuttles Challenger zu untersuchen. Die Frage: «Was ist nur schiefgelaufen?»
Trotz der Politik der NASA kamen die Fakten ans Licht. Nach genauer Prüfung aller Daten wurde festgestellt, dass ein Konstruktionsfehler dazu geführt hatte, dass zwei kleine Gummidichtungen durchbrannten. 73 Sekunden nach dem Start ging das Space-Shuttle in Flammen auf. Es explodierte und alle sieben Astronauten verloren tragischerweise ihr Leben.
Die Fakten waren, wie man so schön sagt, «in aller Öffentlichkeit verborgen». Es brauchte den ersten Mann am Mond und einen Quantenphysiker, um die Gesamtmenge an Daten, in diesem Fall mehr als 5000 physische Stücke des zerstörten Shuttles und der Rakete, zusätzlich zur Informationsflut der Politik, zu untersuchen und die Punkte zu verbinden, um schliesslich die relevanten Fakten zu finden. Manchmal bedarf es nur einem wahnsinnig neugierigen Verstand mit einer Leidenschaft für Bildung, Weltgesundheit und Klarheit.
«Bleib offen für neue Daten und sei bereit, dein Wissen ständig aufzufrischen.»
― Hans Rosling
Es ist 2006 und eine neue Konferenz bekommt mehr und mehr Bewunderer.
TED-Talk in Monterrey, Kalifornien, mit den besten Technologen, Entertainern und Designern. Die Teilnahme kostete Tausende von Dollars. In diesem Jahr betrat ein energischer, schelmischer Schwede die Bühne. Er war kein Entertainer, aber er war wirklich unterhaltsam, da er sein Publikum erhellte und sogar in Verlegenheit brachte, indem er ihre Unwissenheit über die grundlegenden Fakten enthüllte.
Hans Rosling, ein Weltgesundheitsexperte und Spezialist für Statistik, liess Fakten sprechen.
Er befreite sein Publikum von der Datenflut und der Fehlinterpretation von Fakten. Dies veränderte einiges und bis heute wurde die Präsentation über 13 Millionen Mal online gesehen.
Vor 20 Jahren lebten 29% der Welt in extremer Armut, heute sind es 9%
Factfullness – Hans, Ola und Anna Rosling
Rosling machte es sich zur Lebensaufgabe, Unwissenheit mit Fakten zu bekämpfen. Von Monterrey aus ging er bald in die Vorstandsetagen multinationaler Konzerne wie Coca Cola, Ikea, zu globalen Banken und Hedgefonds. Er demonstrierte, dass viele von uns mit einer verzerrten Weltanschauung arbeiten. Er zeigte, dass unsere Denkweisen nicht mit seinen Datensätzen übereinstimmten – dass wir einfach nicht auf Fakten basierend dachten.
Selbst unser eng gehaltenes Konzept von zwei Welten, einer sich entwickelnden und einer entwickelten, ist völlig veraltet und entspricht nicht der Grundlage aktueller Daten. Rosling zeigte, dass es tatsächlich vier wichtige globale Einkommensgruppen gibt. Er fragte: «Entwickeln wir uns nicht alle weiter? Ist Singapur beispielsweise entwickelnd oder entwickelt?» Entwickelt gemäss der UN, aber Rosling sieht das anders.
Homo Deus ― Yuval Noah Harari
Die Fakten geben uns ein klareres Bild davon, was wirklich mit uns passiert. Es gibt mehr Daten, die uns zur Verfügung stehen und die sich schneller als je zuvor weiterentwickeln. Wie können wir also handeln, wenn wir auf der Grundlage von Fakten und Daten arbeiten, die grundsätzlich ausserhalb von Zeit oder Kontext liegen? Der Versuch, so viele Daten und Informationen wie möglich zu verstehen, um darauf unsere Fakten aufzubauen, lässt uns fragen, um welchen räumlichen und zeitlichen Kontext es überhaupt geht.
Letztendlich müssen wir Smart Data aus Big Data generieren, um das wirklich Relevante zu erfassen. Nur dann treffen wir Entscheidungen auf der Grundlage harter Fakten und handeln zielgerichtet.