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Gut zureden oder drohen? Zuckerbrot oder Peitsche? Zahlt ein Kunde Ihre Rechnung nicht, gibt es viele Wege, ein wenig nachzuhelfen. Doch nicht bei allen wirken Mahnungen, Betreibungen oder psychologische Tricks gleich. In diesem Artikel finden Sie die 9 besten Tipps, wie Sie an ihr Geld kommen.
Arbeit erledigt und geliefert, Rechnung geschrieben und gesendet. Nun der grosse Frust – der Kunde zahlt nicht. Das ist unangenehm. Säumige Zahler stellen für kleine oder mittlere Unternehmen unter Umständen sogar ein echtes Existensrisiko dar. Fehlen die flüssigen Mittel für das Personal oder für Investitionen, geht es schnell einmal ans Eingemachte.
Soweit muss es nicht kommen. Bringen Sie Struktur in Ihre Buchhaltung. Prüfen Sie vor dem Geschäftsabschluss, wie es um die Zahlungsmoral Ihres Kunden steht. Machen Sie es ihm dann so einfach wie möglich, die Rechnung zu begleichen und belohnen Sie eine frühe Zahlung sogar mit einem Rabatt. Kommt das Geld dennoch nicht, dann erhöhen Sie kontinuierlich den Druck.
Wie das im Detail aussieht, verraten die folgenden 9 Tipps und Tricks.
Achten Sie darauf, dass die Rechnung alle nötigen Informationen enthält und dass diese Angaben korrekt sind. Im Detail sind das Name und Adresse des Lieferanten und des Empfängers, das Lieferdatum, eine genaue Beschreibung der Lieferung oder Dienstleistung, der Preis und der Mehrwertsteuerbetrag. Senden Sie die Rechnung elektronisch, dann fügen Sie unbedingt eine digitale Signatur ein. Erhält Ihr Kunde eine formell und inhaltlich korrekte Rechnung, fällt es ihm viel leichter, diese zu bezahlen und er erspart sich unnötiges und zeitfressendes Rückfragen.
Machen Sie es dem Kunden so einfach wie möglich, das Geld zu überweisen. Bieten Sie ihm dazu verschiedene Zahlungsformen wie Rechnung, Direktüberweisung oder PayPal an. In der Schweiz ist der gute alte Einzahlungsschein immer noch bei weitem am beliebtesten. Fragen Sie bei Ihren Kunden trotzdem nach, ob sie eine andere Zahlungsart bevorzugen.
Das Schweizer Obligationenrecht regelt diese nicht. Dort gilt der Grundsatz «Ware gegen Geld». Räumen Sie dem Kunden eine Frist ein, gewähren Sie ihm im Prinzip einen Lieferantenkredit.
«Neun von zehn Personen zahlen Ihre Steuern innert der Frist». Diesen einfachen Satz druckt die britische Steuerbehörde auf die Steuerbriefe. Eigentlich eine unscheinbare und fast lächerlich einfache Massnahme, trotzdem erzielt sie eine gewaltige Wirkung. Die Zahlungsrate verbesserte sich von 30 auf 35%, was hunderte Millionen Pfund in die Steuerkasse schwemmte. Dieser kleine psychologische Trick ist deshalb so effektiv, da er an die Ehrlichkeit der Menschen appelliert anstatt ihnen zu drohen.
Belohnen Sie diejenigen, die früh zahlen, mit einem kleinen Rabatt. In der Schweiz sind 5% bei sofortiger oder Barzahlung, 2% in den ersten 10 Tagen und 1% bis zum 20. Tag üblich.
Ist einer Ihrer Kunden ein säumiger Zahler, dann behalten Sie die Arbeit oder einen Teil davon einfach zurück. Schliesslich haben auch Sie Kosten für Material und Personal, für die Sie aufkommen müssen.
Sämtliche Versuche, den Kunden zum Zahlen zu bewegen, haben nicht gefruchtet, auf Ihre Mahnungen kommt keine Reaktion. Der nächste Schritt ist eigentlich die Betreibung. Bevor Sie diese aber einleiten, suchen Sie das persönliche Gespräch mit dem Kunden. Während er Mahnungen öfters einfach weglegt oder ignoriert, muss der Kunde sich einem persönlichen Gespräch stellen. Bauen Sie bestimmt Druck auf und besprechen Sie, welche Varianten im Raum stehen. Verspricht der Kunde, den Ausstand zu begleichen, dann lassen Sie sich das schriftlich bestätigen. Das persönliche Gespräch ist ausserdem die Gelegenheit, über Ratenzahlungen oder eine Fristerstreckung zu reden. Auf diese Weise ersparen Sie dem Kunden eine Betreibung und sich selber hohe Gebühren.
Das Mahnwesen ist in der Schweiz gesetzlich nicht geregelt. Sie als Unternehmer bestimmen selbst, wie, wann und wie oft Sie mahnen. Die Form ist völlig frei. Es muss nicht zwingend ein Brief sein. E-Mail, Telefonat, mündliche Form oder SMS sind ebenso zulässig. Senden Sie die erste Mahnung zehn Tage nach Ablauf der ursprünglichen Zahlungsfrist, die zweite und dritte jeweils 20 Tage nach Ablauf der Frist der vorhergegangenen Mahnung. Wichtig: Drohen Sie mit Konsequenzen und setzen Sie diese auch durch. Wenn Sie das nicht tun, wird Sie keine Firma mehr ernst nehmen.
Zahlt eine Firma ein oder zwei Mal schlecht, dann ist das ein Indiz, dass sie auch in Zukunft schlecht zahlen wird. Sieht es bei Ihnen in Bezug auf Cash eher eng aus, dann lassen Sie von Geschäften mit schlechten Zahlern eher die Hände. Ein anderer Weg ist es, die Bonität dieser Firma zu prüfen.
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