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Welche Rolle spielt die Globalisierung in den Unternehmen in der Automobil- und Zulieferindustrie? Die Veränderung der Unternehmen durch Neugründungen und Zukäufe, Schließungen und Verkäufe drückt nicht nur die Expansions- und Standortstrategie des Unternehmens aus, sondern gestaltet auch seine inhaltliche Ausrichtung.
Globalisierung war in den Jahren zwischen 2010 und 2020 mit Sicherheit eine herrschende Strategie – aber nicht undifferenziert. Die am stärksten globalisierte Zulieferindustrie ist gemäß der Studie „Positionierung der deutschen Automobilzulieferindustrie“ die deutsche – dafür sorgen vor allem Großkonzerne und mittelständische Zulieferindustrie. Zum Teil basiert das bereits auf Entwicklungen vor 2010.
Vielfach ist Globalisierung gekoppelt an die Unternehmensgröße. Je kleiner die Unternehmen sind, desto geringer ist der Spielraum für solche Vorhaben, aber vielleicht auch desto kleiner der zu erwartende Vorteil.
Außerhalb Europas zeigen die Unternehmen in den Märkten in diesem Zeitraum mehr Zurückhaltung bei der Globalisierung. Unternehmen in Kanada und USA haben ihren Blick stärker auf den eigenen Kontinent gerichtet, während die Unternehmen in Asien und im pazifischen Raum überwiegend darauf konzentriert sind, den Marktzugang zu maximal einem weiteren Kontinent zu erschließen.
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Ein weiterer Aspekt, den wir in der umfangreichen Studie analysierten, ist, wie die globalen Unternehmen der Automobilzulieferindustrie agiert haben. Wie werden neue Standorte erschlossen, verlagert oder aufgegeben und wie wird dadurch die Positionierung in den Märkten verändert? Welche Wege werden dabei durch die Unternehmen gegangen? Was sind die vorherrschenden Strategien?
Grundsätzlich zeigt sich eine hohe Dynamik. Weniger als ein Drittel der Unternehmen und deren Standorte gehören über die zehn Jahre zwischen 2010 und 2020 zum festen Bestand. Alle anderen sind Zukäufe oder Neugründungen, wurden geschlossen oder verkauft. Aus regionaler Sicht scheinen die Märkte jedoch unterschiedliche Rahmenbedingungen zu bieten. Betrachtet man die Top-Zulieferindustrie so zeigt sich der amerikanische Markt als der stabilste, bezogen auf die größeren Mittelständler ist es jedoch der deutsche Markt.
Der deutsche Markt der mittelständischen Zulieferindustrie ist von einer Gründermentalität geprägt – begleitet vom asiatisch-pazifischen Markt. Im amerikanischen Markt vermisst man diese, denn hier dominierten Zukäufe. Das gilt auch für den europäischen Markt der mittelständischen Zulieferindustrie – begleitet allerdings auch von einer Vielzahl von Verkäufen. Es gibt also keinen „one size fits all“-Ansatz. Insgesamt hat die Marktdurchdringung zugenommen. Zukäufe überwiegen die Neugründungen erheblich – was auf ein vornehmlich anorganisches Wachstum schließen lässt.
Die Veränderung der Unternehmen durch Neugründungen und Zukäufe, Schließungen und Verkäufe drückt nicht nur die Expansions- und Standortstrategie des Unternehmens aus, sondern gestaltet auch seine inhaltliche Ausrichtung. Die Diversifizierung ist ein weiteres wichtiges Instrument der Unternehmensgestaltung.
Die Diversifizierung der Unternehmen der Zulieferindustrie hat grundsätzlich zwei Stellgrößen: