In diesem Artikel erfahren Sie, was First, Second und Third Party Data ist, von wem die Daten generiert werden, welche Arten es gibt und worin die Vor- und Nachteile bestehen.
First Party Data
First Party Data sind die Daten, die Sie direkt bei den Interaktionen mit Ihren Kunden und Interessenten in Ihren eigenen Kanälen generieren. Diese Daten entstehen auf Ihrer Website, App, Social-Media-Kanälen, Marketing-Kampagnen. Interaktionen sind der Besuch auf bestimmten Seiten der Website, Download von Inhalten, Kauf eines Produkts oder einer Dienstleistung, Reklamationen, Support-Anfragen, Newsletter-Anmeldungen, Sign-ups, Teilnahme an Events, Offertanfragen etc.
First Party Data: Werden von Kunden und Interessenten in den diversen Touchpoints generiert.
Quellen
- Website
- Eigene Social-Media-Kanäle
- App
- Kundenservice
- Events, Veranstaltungen, Messen
- Webinare
- Viele mehr
Arten
- Kauf eines Produkts oder einer Dienstleistung
- Reklamation
- Support-Anfrage
- Besuch von bestimmten Seiten auf der Website
- Sign-up
- Anmeldung für Newsletter
- Teilnahme an Wettbewerb
- Newsletter-Anmeldung
- Teilnahme an Event oder Webinar
- Download eines Inhalts auf der Website
- Offertanfrage
- Auch offline generierte Informationen und Daten (z. B. ausgefülltes Formular an einer Messe)
Die Vorteile
- Hohe Relevanz, da die Daten direkt von Kunden und Interessenten generiert werden.
- Datenschutzrichtlinien sind stets eingehalten.
Die Herausforderungen
- Die ist Datenqualität bei der manuellen Eingabe des Users oft schlecht. Es kommt zu Fehlern oder Lücken.
- Der User gibt nur das über sich preis, was er möchte. Man erhält daher ein nur unvollständiges Bild.
- Die Daten, die man über die verschiedenen Touch-Points gewinnt, liegen oft in verschiedenen Systemen vor, ein Austausch oder eine Zusammenführung der Informationen findet nicht statt (Stichwort Datensilos).
Second Party Data
Second Party Data sind Daten, die nicht Sie selbst, sondern eine Partnerfirma sammelt und mit Ihnen teilt. Sie also sind im Prinzip nichts anderes als First Party Data, die jemand anderer generiert und Ihnen zur Nutzung zur Verfügung stellt.
In der Regel besteht zwischen dem Datensammler und dem Nutzer eine geschäftliche Beziehung wie beispielsweise zwischen einem Schuhhersteller und einem Onlineshop. Der Shop überlässt dabei dem Hersteller auf Partnerbasis die von ihm generierten First Party Daten. Die Schuhfirma gewinnt dadurch ein viel besseres Bild des Marktes und der Zielkunden und ist in der Lage, Kampagnen zielgerichtet auszuspielen oder die Produktentwicklung datengestützt voranzutreiben.
Second Party Data: Im Prinzip First Party Data, die ein Partner sammelt und einem zur Nutzung überlässt.
Quellen
- Partnerfirmen und Geschäftspartner (Lieferanten, Reseller etc.)
Arten
- Im Prinzip die gleichen Informationen wie bei First Party Data
Vorteile
- Hohe Relevanz, da die Daten direkt von Kunden oder Interessenten generiert werden.
Risiken
- Unter Umständen sind die Daten nicht relevant, nützlich und spezifisch. Es ist daher wichtig, die richtigen Daten zu beziehen und nicht einen unspezifizierten Datensee anzuschaffen, der unter Umständen mehr Aufwand bereitet als Nutzen stiftet.
- Die Datenschutzbestimmungen müssen auf jeden Fall eingehalten und ausgewiesen sein.
Third Party Data
Third Party Data sind Daten, die von spezialisierten Unternehmen gesammelt, aggregiert, analysiert und anderen Unternehmen verkauft werden. Es sind die Daten, die Sie von Dun & Bradstreet oder anderen Anbietern beziehen.
Auch wenn oft behauptet wird, dass First und Second Party Data wichtiger seien, da man sie selbst sammle, kommt Third Party Daten dennoch eine enorm grosse Bedeutung zu. Der Grund: Kunden und Interessenten geben nur spärlich Informationen über sich preis und wenn, dann sind sie oftmals nicht korrekt oder unvollständig. Third Party Data füllt dann nicht nur die Lücken auf, sondern liefert eine Fülle von Informationen, die man für den Auf- und Ausbau von Geschäftsbeziehung benötigt und die es möglich machen, Businessprozesse zu beschleunigen und automatisieren.
Wenn man über Nicht-Kunden Informationen gewinnen möchte, dann ist das nur über Third Party Data möglich. Diese Informationen sind dann die Basis, um beispielsweise Marktanalysen zu machen oder Vertriebspotenziale standardisiert zu erfassen.
Manche Informationen wird ein Kunde oder Interessent von sich aus ohnehin nicht angeben. Dazu gehören die finanzielle Stärke oder relevante Daten zur Einhaltung regulatorischer Rahmenbedingungen. Ohne sie ist ein Onboarding von neuen Geschäftspartnern nicht möglich.
Third Party Data: Werden von spezialisierten Unternehmen gesammelt, aggregiert, analysiert und Kunden verkauft.
Quellen
- Wirtschaftsauskunfteien
Arten
- Demographics
- Firmographics
- Hierarchien, Linkages, Konzernstrukturen
- Finanz-Risiko-Scorings und -Indikatoren, Finanzkennzahlen
- Compliance Informationen, um Regulatorien einzuhalten
- viele mehr
Vorteile
- Third Party Data liefert alle Informationen, die ein Kunde, Interessent oder Geschäftspartner nicht über sich preisgibt wie z. B. Risiko-Indikatoren zu Finanzen oder Compliance.
- Man erhält Informationen zu den Nicht-Kunden im Markt und ist in der Lage, Marktanalysen durchzuführen.
Risiken
- Je nach Anbieter ist die Datenqualität und -tiefe unterschiedlich.
Best Practice: Die Kombination aus First und Third Party Data
Im Rahmen der digitalen Transformation und aus der Anforderung heraus, Entscheidungen datengestützt zu treffen, ist heute die Kombination aus First und Third Party Data der ideale Weg. Es ist das Fundament für sämtliche Geschäftsprozesse wie die Akquise von Neukunden, das Bestandeskunden-Management und vieles mehr.
Eine solide Datenbasis bestehen aus First und Third Party Data ist auch das Fundament für die Digitalisierung und Automation von kritischen Geschäftsprozessen. Nur so sind im Endeffekt eine Effizienzsteigerung und Steigerung des Umsatzes möglich. Oder wie Michael C. Reiserer, Geschäftsführer von EASY SOFTWARE, es ausdrückt: «Es gewinnt derjenige, der am effizientesten ist und das beste Ergebnis mit dem geringsten Aufwand erzielt. Das betrifft insbesondere mittelständische Unternehmen, wie es EASY ist.»