Blog Risiko & Kredit Infografik

Standorttrends in der globalen Automobil- und Zulieferindustrie

|

Die Automobil- und Zulieferindustrie ist unbestritten ein globaler Markt. Wie sind jedoch die Unternehmen international positioniert? Wie setzen sich die verschiedenen regionalen Märkte hinsichtlich der Internationalität der Marktteilnehmer zusammen? Hier zeigen sich gravierende Unterschiede im Verhalten der einzelnen Marktteilnehmer.

Globalisierung oder Protektionismus

Deutsche Automobilzulieferer sind mit mehr als 3700 Produktionsstätten im Ausland aufgestellt. Die globale Produktion fördert in den Zielmärkten Wachstum und Beschäftigung. In Deutschland und Europa entstehen dadurch vergleichsweise gut bezahlte Arbeitsplätze in den Bereichen Forschung, Entwicklung sowie Organisation und Verwaltung der Lieferketten. In der aktuellen Studie analysieren wir sowohl wirtschaftliche Kennzahlen, Strategien und natürlich auch die Standortpolitik der internationalen Marktteilnehmer.

Im Vergleich der Marktteilnehmer zeigen sich deutliche Unterschiede zwischen den deutschen sowie europäischen mit den nordamerikanischen und asiatischen Unternehmen. Der deutsche Zulieferermarkt wird nach wie vor von der deutschen Zulieferindustrie dominiert, allerdings ist der Einfluss abnehmend. Trotz des Aufbaus und der Ausweitung der bestehenden Standorte verliert die deutsche Zulieferindustrie im Heimatmarkt Anteile. Das geht auf das Verhalten aller Marktteilnehmer zurück, die ihr Interesse stärker auf die Erschließung internationaler Märkte konzentriert haben. Bei den Großkonzernen ist dies nicht sofort am Markt zu spüren – bei den größeren Mittelständlern und der mittelständischen Zulieferindustrie dafür umso mehr. Die entstehende Lücke besetzen europäische Unternehmen, die einen beachtlichen Markteinfluss erreicht haben, aber auch zunehmend durch Unternehmen aus dem asiatisch-pazifischen Raum.

Der europäische Markt zeigt sich weitgehend stabil. Ein wahrnehmbarer Wettbewerb um Marktanteile findet vor allem zwischen europäischen und asiatisch-pazifischen Unternehmen statt. Das betrifft in besonderem Maße die Großkonzerne. Bei den größeren Mittelständlern sieht es so aus, als hätten deutsche Unternehmen den europäischen Markt für sich entdeckt, da sie ihre Anteile deutlich ausbauen. Die europäischen Unternehmen selbst haben in Europa – trotz zahlreicher Aktivtäten neue Standorte zu schaffen – an Einfluss verloren.

Wenig Interesse an ausländischen Investoren

Die nordamerikanische Automobilzulieferindustrie zeigt eine starke Fokussierung auf den Heimatmarkt und ist in den analysierten Marktsegmenten auf den internationalen Märkten eher zurückhaltend. Eine Ausnahme bilden nur die Großkonzerne, die ein gewisses Interesse an dem europäischen und dem asiatisch-pazifischen Markt erkennen lassen. Ein globaler Footprint ist vor allem bei den Mittelständlern nicht zu erkennen. Genauso scheint es die Passion der internationalen Großkonzerne zu sein, auf dem kanadisch-amerikanischen Markt, um Anteile zu ringen.

Ein ähnliches Bild zeigt sich bei der Betrachtung von asiatischen Unternehmen. Die Zulieferer aus dem asiatisch-pazifischen Raum bemühen sich um Wachstum auf den internationalen Märkten und erringen erfolgreich Marktanteile im Ausland. Gleichzeitig verteidigen sie ihre Marktanteile auf den Heimmärkten. Diese Erkenntnis trifft auf alle untersuchten Marktsegmente und Gruppen zu. Alle haben in den internationalen Märkten einen höheren Marktanteil, gestatten dies aber ausländischen Unternehmen im Heimatmarkt nicht.

Eine Gegenüberstellung aller relevanten Märkte und Marktteilnehmer finden Sie in unserer

Infografik zur Standortpolitik

Studie «Deutsche Automobilzulieferindustrie im internationalen Wettbewerb»

Studie «Deutsche Automobilzulieferindustrie im internationalen Wettbewerb»

Das Bild der weltweiten Automobilzulieferindustrie – und damit auch der deutschen – hat sich seit 2010 deutlich verändert. Zu diesem Ergebnis kommt die aktuelle Studie vom Verband der Deutschen Automobilwirtschaft und Dun & Bradstreet. Diese Veränderungen reichen von den wirtschaftlichen Kennzahlen der Unternehmen, ihrer Standortpolitik und ihrer Wettbewerbssituation bis hin zu den Strategien und Paradigmen des Wachstums und der Unternehmensgestaltung.

Abonnieren Sie unsere Blog-Updates!

Lesen Sie neue Artikel zu den Themen Credit Management, Master Data, Marketing und Compliance als Erste.