Business Resilience: Krisen erfolgreich meistern

In Zeiten von Pandemien, Naturkatastrophen, Kriegen und Lieferengpässen spielt Business Resilience, also die Widerstandsfähigkeit eines Unternehmens, eine immer größere Rolle. In unserem Beitrag erfahren Sie, wie Unternehmen Krisen erfolgreich bewältigen.

Was ist unter Business Resilience zu verstehen?

Ob Corona-Krise, Ukraine-Krieg oder Erdbeben in der Türkei und Syrien, spätestens in Zeiten wie diesen ist  Resilienz in Unternehmen enorm wichtig, um auch in Zukunft am Markt zu bestehen. Unter dem englischen Begriff Business Resilience ist die Widerstandsfähigkeit und Belastbarkeit von Unternehmen in schwierigen Zeiten zu verstehen. Der Begriff Resilienz stammt aus der Psychologie und bezeichnet den Prozess der Verhaltensänderung von Menschen, um unerwartete Herausforderungen zu meistern. Übertragen auf die Wirtschaft bedeutet dies, dass resiliente Unternehmen in der Lage sind, Risiken frühzeitig zu erkennen, sich an negative externe Veränderungen anzupassen und den Geschäftsbetrieb auch in schwierigen Situationen aufrechtzuerhalten. Um ein Unternehmen so resilient wie möglich zu machen, ist es notwendig, ein gutes Risikomanagement und Krisenmanagement zu betreiben. In unserem Business Insights Report mit 3.000 befragten Führungskräften erfahren Sie, wie andere mittelständische Unternehmen Ihrer Region und Branche vorgehen, um ihre unternehmerische Resilienz zu stärken.

Die sieben Säulen der Resilienz

Um die Business Resilience zu stärken, ist es notwendig, zunächst einen Blick auf die sieben Säulen der Resilienz zu werfen. Dieses Fundament ist nicht nur für die Führungskräfte einer Organisation relevant, sondern auch für deren Mitarbeiter. Das bekannteste Resilienzmodell entwickelte Ursula Neuber. Demnach spielen folgende Faktoren für die Resilienz eines Unternehmens eine Rolle:

  1. Optimismus: Krisenmanagement basiert auf der Überzeugung, dass Herausforderungen zeitlich begrenzt und überwindbar sind. Dazu gehört auch die Überzeugung, auf Ereignisse Einfluss nehmen zu können.
  2. Akzeptanz: Um Herausforderungen zu bewältigen, ist zunächst deren Akzeptanz erforderlich. Nur wer Probleme überblickt, leitet darauf aufbauend weitere strategische Schritte ein.
  3. Lösungsorientierung: Resiliente Unternehmen bleiben auch in schwierigen Situationen handlungsfähig und suchen nach Lösungen.
  4. Opferrolle verlassen: Es ist wichtig, sich auf die eigenen Stärken zu besinnen und herauszufinden, welche Verbesserungen in der Zukunft sinnvoll sind.
  5. Verantwortung übernehmen: Resilient ist, wer die Verantwortung für die eigenen Entscheidungen und Konsequenzen übernimmt.
  6. Netzwerkorientierung: Ein stabiles Netzwerk ist essenziell, um Schwierigkeiten zu bewältigen.
  7. Zukunftsplanung: Durch effektives Risikomanagement vermeiden widerstandsfähige Unternehmen im besten Fall negative Ereignisse oder bewältigen diese zumindest. 

Business Continuity vs. Business Resilience

Im Gegensatz zu Business Continuity geht Business Resilience einen Schritt weiter. Business Continuity basiert auf dem Geschäftskontinuitätsplan. Darunter verstehen Experten die Fähigkeit von Unternehmen, nach einem Ausfall oder einer Störung die Geschäftstätigkeit so schnell wie möglich wieder aufzunehmen. Ziel ist es, auf Schadensereignisse angemessen zu reagieren und Services oder die Herstellung von Produkten auch nach dem Ausfall auf einem akzeptablen Niveau aufrecht zu erhalten. Ein Bestandteil dieses Prozesses ist die Disaster Recovery, also die Wiederherstellung der Funktionsfähigkeit der IT-Infrastruktur nach einem Betriebsausfall oder einem Cyberangriff.

Business Resilience geht jedoch über die Wiederherstellung nach einem Ausfall hinaus. Die unternehmerische Resilienz verfolgt strategische Initiativen, um Herausforderungen in neue Chancen zu verwandeln. Es geht darum, Maßnahmen zu definieren, um in der Zukunft gestärkt aus einer Krise hervorzugehen. Business Resilience fördert Strategien für die Zeit nach der schwierigen Situation, um kostenintensive Ausfälle zu vermeiden und Schwachstellen abzusichern. Ein agiles Unternehmen stellt also zunächst Business Continuity sicher, um Business Resilience zu entwickeln.

Warum ist Resilienz im Unternehmen wichtig?

In der heutigen Welt sehen sich Unternehmen immer häufiger mit schwierigen Situationen konfrontiert, die den Geschäftsbetrieb stören, den Ruf der Organisation schädigen oder diese anderweitig bedrohen. Flexibilität bildet die Basis einer resilienten Organisation, um Veränderungen erfolgreich zu bewältigen. Zunächst erfolgt die Unterscheidung zwischen akuten und schleichenden Krisen. 

Plötzliche Krisen bewältigen

Ernstfälle sind zwar selten, treten aber plötzlich und unerwartet auf und führen zu einer Störung der Produktion oder des Betriebsablaufs. Sie erfordern daher ein schnelles Reagieren und Handeln in der Situation. Resilienz ist bei folgenden Ereignissen von Bedeutung:

  • Pandemien 
  • Naturkatastrophen wie Erdbeben, Hagelstürme oder Tsunamis
  • Finanzkrisen 
  • Diebstahl, Wirtschaftsspionage oder Betrug
  • Insolvenz wichtiger Kunden oder Lieferanten

Schleichende Krisen erkennen

Daneben gibt es auch Probleme, die sich langfristig entwickeln. Oft nehmen Führungskräfte die Schwelle zur akuten Krise nicht rechtzeitig wahr. Hier sind präventive Maßnahmen sinnvoll. So wirken sich folgende Krisen negativ auf ein Unternehmen des Mittelstands aus:

  • wachsender Konkurrenzdruck durch Digitalisierung und Globalisierung
  • demografischer Wandel
  • Fachkräftemangel
  • Umstrukturierungen
  • technischer Wandel

Ein negatives Ereignis, das von einer Organisation selbst ausgeht, ist beispielsweise eine Datenpanne. Sie gefährdet das Vertrauen der Kunden. Ein anderes Beispiel sind Qualitätsmängel, die zu einem Produktrückruf führen. Wie sich Unternehmen auf derartige Ereignisse vorbereiten und darauf reagieren, entscheidet auch darüber, wie gut sie sich danach wieder erholen. Resiliente Unternehmen reagieren mit flexiblen Lösungen auf Herausforderungen, indem sie beispielsweise Produkte entwickeln, die auf die aktuelle Situation angepasst sind. Diese Firmen haben dadurch einen Wettbewerbsvorteil gegenüber anderen weniger agilen Organisationen. Durch das Stärken von Resilienz vermeiden Unternehmen Reputationsschäden und finanzielle Verluste.

Unabhängig davon, wie extrem eine Störung ist, zeigen wir in einem detaillierten Bericht auf, wie Sie Ihr Unternehmen mit einem geeigneten Datenmanagement auf jede Situation vorbereiten. Hier erfahren Sie, welche Bedrohungen den größten Einfluss auf Unternehmen haben.

In welchen Bereichen lässt sich Resilienz fördern?

Business Resilience findet in verschiedenen Bereichen eines Unternehmens Anwendung, um in Notsituationen widerstandsfähiger zu sein:

  • technologische Widerstandsfähigkeit, digitale Resilienz und Cybersicherheit
  • resiliente Mitarbeiter sowie Führungskräfte und eine offene Unternehmenskultur
  • finanzielle Widerstandsfähigkeit
  • Resilienz im Bereich Produktion und Widerstandsfähigkeit der Lieferkette
  • Widerstandsfähigkeit im Bereich Wettbewerb und Kunden
  • organisatorische Resilienz

Folgende Faktoren tragen dazu bei, die Resilienz eines Unternehmens zu verbessern:

  • Risikomanagement ist die frühzeitige Wahrnehmung von Risiken und der bewusste Umgang damit.
  • Krisenvorsorge umfasst eine verbesserte Planung und das Etablieren von geeigneten Maßnahmen, bevor ein Ernstfall eintritt.
  • Krisenreaktion bedeutet, im Ernstfall angemessen und zielgerichtet zu handeln, um weitere Schäden abzuwenden.
  • Krisenbewältigung heißt, aus Krisen stärker, schneller und resilienter hervorzugehen.

Mit Daten die Widerstandsfähigkeit stärken

Korrekte, relevante und aktuelle Daten von Dun & Bradstreet bilden die Basis, um die richtigen Entscheidungen zu treffen sowie effektiv und effizient zu wirtschaften. Die direkte Datenintegration ermöglicht automatisierte Prozesse, automatische Datenupdates und eine gleichbleibend hohe Datenqualität. Diese Lösungen von Dun & Bradstreet unterstützen Unternehmen dabei, ihre unternehmerische Resilienz zu stärken:

  • Die Sales-Intelligence-Plattform D&B Hoovers hilft dabei, hochwertige Leads zu identifizieren und eine resiliente Sales-Pipeline aufzubauen.
  • D&B Finance Analytics unterstützt dabei, finanzielle Risiken zu erkennen, Kosten zu senken und die betriebliche Effizienz zu steigern. Finanzdaten zu mehr als 500 Millionen Unternehmen befinden sich in der Firmendatenbank von Dun & Bradstreet. Anhand der Scores können Credit Manager sichere Kredit- und Risikoentscheidungen treffen.
  • D&B Risk Analytics stellt zudem Daten für das Management von Lieferantenrisiken in einer integrierten Softwarelösung bereit. So behalten Supply Chain Manager den Überblick, bei welchen Lieferanten das Ausfallrisiko am höchsten ist.

In unserem fortführenden Beitrag erfahren Sie, wie Sie Risiken am besten erkennen und bewerten, wie Sie Business Resilience in den einzelnen Unternehmensbereichen planen und umsetzen und welche Erfolgsfaktoren zu mehr Widerstandsfähigkeit führen. Dun & Bradstreet hilft Ihnen auf der Grundlage von Datensätzen, Risiken zu minimieren, die richtigen Entscheidungen zu treffen und die Widerstandsfähigkeit Ihres Unternehmens zu stärken.